Wovor haben viele Hunde denn eigentlich Angst?
- Geräusche jeglicher Art
- Menschen, Erwachsene oder Kinder
- andere Hunde / Tiere
- Nähe und Berührung
- Autos und andere Fahrzeuge
- schnelle Bewegungen
- Dunkelheit
- dunkle Kleidung
- Lärm
- alles Unbekannte und Neue
- oft auch nicht Sichtbares
- alleine bleiben / Verlustängste
- Autofahren
Angst ist normal und gehört zum Leben dazu, Angst schützt und gibt das Signal: „Hier stimmt etwas nicht!“ Auch wir Menschen haben oft unendlich viele Ängste. So wichtig diese Angstschutzfunktion ist, so schnell kann sich eine Angst auch richtig festsetzen und wenn Angst erst einmal so richtig tief sitzt, wird man sie nur sehr schwer wieder los.
Unsicherheit und schlechte Erfahrung, falsche bis gar keine Sozialisierung im Welpenalter, fördern spätere Ängste.Angst entsteht im Kopf, sie blockiert die Weiterentwicklung.
Was passiert bei Angst?
Nehmen wir das Beispiel: „Angst vor anderen Hunden“. In der Fachsprache reden wir über die drei F’s: Freeze-Flight-Fight.
Freeze ist das Einfrieren, der Hund ist wie festgefroren, erstarrt am ganzen Körper, Blutdruck steigt, Puls erhöht sich, hohe Alarmbereitschaft. Jetzt gibt es zwei Entscheidungen: Entweder Flight – der Hund flüchtet also vor der Situation, damit es nicht zur Konfrontation kommt – oder aber, wenn er das nicht kann, bzw. gelernt hat, wenn ich drauflos gehe geht der andere weg, entscheidet er sich für Fight, also dem Kämpfen.
Bei Geräuschängsten ist es fast das selbe: Die Hunde erstarren vor Schreck und wollen dann am liebsten flüchten und wenn er an der Leine ist, kämpfen sie so lange bis der Mensch ihn los lässt oder aus er mit ihm die Angstzone verlässt.
Angst ist Stress und Stress macht krank.Immer unter Angst leben ist auch für den Halter sehr anstrengend. Angst kann auch zu Aggression führen.
Aber was kannst du tun damit du deinen Hund so Angst und stressfrei wie möglich durchs Leben bringst? Richtig sozialisieren und wenn du merkst, dass dein Hund in einer Situation unsicher ist, dann übe mit ihm, mit Vertrauen, Liebe, Motivation, Belohnung, klappt das sehr gut. Auch wenn es nur minimale Fortschritte sind, das ist besser als wenn gar nichts gemacht wird und das arme Tier sein ganzes Leben niemals entspannt leben kann.
Vorausetztung ist, dass dein Hund dir vertraut, er muss wissen: Was immer du ihm erklärst, ist zu seinem Besten und es passiert nichts. Du bist sein Fels in der Brandung.
Eine kleine Geschichte von meinen Hund: Wir haben seit kurzen eine Rampe, die fand mein Hund doof, die hat ihn verunsichert und darauf zu laufen, fand er unheimlich. Ich nahm seine Leckerlies und übte mit ihm, ich zeigte ihm, dass auch wenn sich das unter seinen Pfoten komisch anfühlt, nichts passieren kann. Nach zweimal üben, geht er heute gerne die Rampe rauf und runter. Er vertraut mir, denn er weiß, was immer ich ihm zeige ist gut für ihn.
Und das Beste ist:Je mehr Vertrauen, desto mehr Mut und desto mehr Selbstbewusstsein bekommt dein Hund und seine Angst wird die Macht verlieren.
In der größten Angst, liegt die größte Stärke.
ANGST IST DANKBARKEIT
Das Gegenteil von Angst ist nicht Mut, denn wer mutig ist, kann immer noch Angst haben. Aber Dankbarkeit ersetzt Angst. Wenn dein Hund merkt, dass du seine Angst ernst nimmst und sie erkennst, dagegen etwas tust und ihm hilfst, wird er dir unendlich dankbar sein und die Ängste werden nicht mehr die Macht übernehmen.
Im nächsten Blogartikel geht’s um:
Angst vor Geräuschen und wie man helfen kann.
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